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Lazarus
Foto: Schauspielhaus Düsseldorf
Lazarus
Foto: Schauspielhaus Düsseldorf

Lazarus von David Bowie und Enda Walsh.

Manchmal steht man mit seiner Meinung recht alleine da. Oder eher, es stehen alle anderen, beim Schluss-Applaus nämlich, nur man selbst sitzt, weil es einen nicht so ungehauen hat, dass einem danach war stehende Ovationen zu geben. So war es bei mir mit Lazarus. Lazarus ist DAS Stück der Theatersaison. Jetzt schon ausverkauft so lange man planen kann, die Leute toben, das Fernsehen kommt; nur mich ließ das Gesehene kalt.
Aber von vorne: Die Hauptrolle spielt mit Hans Petter Melø Dahl jemand, der David Bowie sehr ähnlich sieht, er hat auch eine tolle Stimme, doch ist er nun einmal nicht David Bowie. Für mich leider einer der beiden großen Knackpunkte der Inszenierung. Denn ein großer Schauspieler ist er nicht, er kopiert David Bowie, doch bleibt sein Spiel eine Kopie, wahrhafte Momente fehlen leider. Außerdem: Es kann nur einen David Bowie geben. Die Rolle mit einem zu besetzen, der nicht dazu verdammt gewesen wäre, ein Abklatsch zu sein, wäre vielleicht besser gewesen. Vor allem, wenn man ihm so wahnsinnige Schauspieler mit auf die Bühne stellt, wie André Kaczmarczyk. Der spielt Dahl mit einer Leichtigkeit an die Wand, dass es eine Freude ist zuzusehen.
Der zweite Knackpunkt ist die Überfrachtung. Es ist eine riesen Show, die da geboten wird, wogegen ja nichts zu sagen ist, das kann man mögen, aber nur weil tolle Videoinstallationen machbar sind, muss man sie nicht inflationär einsetzen. Was da auf der Bühne möglich ist, ist beeindruckend und sieht toll aus, doch habe ich mich öfters gefragt, was das ganze in dem Moment soll. Handwerklich ist die ganze Inszenierung sehr gut, doch mir fehlte das Herzblut. Sie hat mich einfach nicht berührt. Und dass, obwohl ich David Bowie schon immer verehre und er mich seit frühester Kindheit begleitet hat. Vielleicht liegt hier der Ursprung meines Übels mit der Inszenierung, denn Matthias Hartmann konnte wohl bis vor kurzem nicht viel mit David Bowie anfangen. Für mich hat er den Ton von Davis Bowie nicht getroffen, findet Ihre Janine Hartenstein.

Sonntag, 13.05.2018

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