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„Verborgene Schätze“ mit der Art:Card entdecken

Gerhard Richter im Kunstpalast

Über seine Bilder hat der Maler Gerhard Richter einmal gesagt, dass sie keine Vorsorge brauchten: „Wenn sie gut sind, werden sie immer einen entsprechenden Platz finden, und wenn sie schlecht sind, landen sie im Keller...“ Nun, aus dem Keller stammt keines der Bilder, die jetzt im Museum Kunstpalast zu sehen sind. Sie gehören meistenteils Privatsammlern – und die haben jetzt einen freien Platz über ihrem Sofa. Denn: viele der jetzt im Kunstpalast ausgestellten Bilder hängen normalerweise in den Wohnzimmern der Sammler. So erzählt es Felix Krämer, der Generaldirektor des Kunstpalastes. Mit der Art:Card sind Richters Werke in Sammlungsbesitz bequem zu entdecken.

Gerhard Richters Bilder sind weit verbreitet in Privatsammlungen im Rheinland. Und so gesehen ist die jetzige Ausstellung auch so etwas wie eine Heimatausstellung, die „Verborgene Schätze“ (so der Titel) hervorholt. Seit den 60er Jahren sind Richters Bilder begehrte Sammlerobjekte.

Immerhin gut 200 Werke Richters sind in rheinischen Sammlungen zu Hause. 122 Arbeiten davon zeigt der Kunstpalast: 82 Gemälde, zudem Fotografien – unter anderem die mit Lack und Öl übermalten – und Objekte wie die Röhre von 1965, eine übermalte Pappröhre, auf der Licht und Schatten simuliert werden.

Die Schau zeigt Arbeiten aus allen Werkphasen Richters. Markus Heinzelmann, der Kurator, hat die Werke in eine Chronologie gebracht. Am Anfang steht Richter, der Student bei K.O. Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie. Beim Akademierundgang 1964 zeigte er das Bild einer schwarz-weißen Kuh, recht realistisch gemalt, daneben das Wort „Kuh“, wie aus einer Fibel, ein an sich banales Motiv, das es aber in sich hat.

In den nächsten Räumen folgen weitere Gemälde nach Fotografien, die grauen Bilder der 70er Jahre, Farbfeldbilder, schließlich die beiden verwickelt abstrakten Bilder, Werkeverzeichnis 950-1 und -2, aus dem Jahr 2017. Das ist das Jahr, in dem Richter aufgehört hat zu malen.

Die Ausstellung im Kunstpalast ist keine Retrospektive. Es fehlen dazu zum Beispiel eine Reihe bedeutender Werke, die in Museen zu Hause sind. Die hier gezeigten Gemälde, Fotografien und Objekte sind – wohlgemerkt – von Sammlern zur Verfügung gestellt. Die meisten bleiben auf eigenen Wunsch anonym. Gleichwohl gibt es auch Künstlerkollegen, die Richterwerke besitzen. Andreas Gursky zum Beispiel, der Richters Weinernte von 1968 beisteuert. Richter selbst verschenkte ein Kissenbild an seinen Künstlerkollegen Gotthard Graubner, es ist ebenfalls zu sehen.

Richters Werke werden natürlich nicht nur privat gesammelt. Sie sind in den großen Sammlungen von Firmen zu finden, etwa der von Haniel oder von Henkel und Bayer. Gleich neben dem Kunstpalast sind die beiden Großformate - über sechs mal fast fünf Meter - „Victoria I“ und „Viktoria II“ zu bestaunen. Sie sind in der benachbarten Zentrale der Ergo-Versicherung zu sehen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert. Die beiden Bilder hängen dort nicht, sie sind sozusagen ins Gebäude eingebaut, denn sie sind so groß, dass sie durch die normalen Eingänge des Gebäudes nicht mehr herausgetragen werden können.

Im Zentrum der Kunstpalast-Ausstellung steht ein Raum mit Landschafts- und Wolkenbildern: die „Wolke (blau)“ von 1970, Seestücke, die Landschaften „Troisdorf“ und „Geseke“ sowie das große „Alpen II“ von 1968/69 ziehen in Bann.

Richter hat in den 70er Jahren Ausschnitte aus seinen Skizzen per Diaprojektion vergrößert und zur Vorlage großer abstrakter Bilder gemacht. Das ist im gegenüber der kleinen Aquarellskizze „Dez.77“ mit dem großformatigen „Abstrakten Bild (436)“ von 1978 nachzuvollziehen.

Im Jahr 1996 fotografiert Richter seinen kleinen Sohn Moritz. Das Foto wird zur Vorlage für ein Öl-Gemälde.Der etwa einjährige Sohn des Künstlers sitzt am Tisch, offensichtlich im Kinderstuhl, beim Essen, eine Serviette umgebunden, er schaut mit aufgerissenen Augen aus dem Bild. Richter hat dieses Bild einmal als ein Selbstportrait bezeichnet. Das lässt vermuten, dass es ihm um eine Auseinandersetzung mit seiner Rolle als Maler und auch als Vater gegangen sein könnte. Das Moritz-Bild steht am Ende der Ausstellung und setzt neben das Staunen über die Kunst des heute 92-Jährigen etwas Anrührendes.

Von Dr. Ulrich Erker-Sonnabend

Gerhard Richter. Verborgene Schätze. Werke aus rheinischen Privatsammlungen. Kunstpalast Düsseldorf, Ehrenhof. Bis 2. Februar 2025


Gerhard Richter. Kuh, Öl auf Leinwand, 130 x 150 cm. | © Gerhard Richter

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